Sommersportwoche 3. Klassen

Tolles Wetter, tolles Programm. Für einige setzte es gleich am Sonntag nach der Anreise einen ersten Höhepunkt: das Deutschland-Spiel der Europameisterschaft auf einer Riesenleinwand in der „Mehrzweckhalle“ des Campinggeländes Arneitz. Bombenstimmung! Kein Vergleich zu den winzigen Fernsehbildern in den Zimmern. Für die Fußballfans wurde die Bettruhe etwas nach hinten verlegt, was allgemein recht gut ankam.

Das rettete aber niemand vor dem Morgensport um 6.45 Uhr. Fachlehrer Karl begann das Programm am ersten Tag sehr moderat mit einem Spaziergang in der frischen Morgenluft und steigerte sanft nach und nach die Anforderungen, ohne aber jemand zu überfordern. Wozu auch?

Nach dem Frühstück um halb acht gingen die Sportprogramme los. 18 Schüler hatten sich für das Klettern entschieden, dazu kam als Begleiter Florian KAIN, der trotz seiner schweren Verletzung bereits mitradeln konnte. Schließlich lag der Kanzianiberg mit dem Klettergarten einige Kilometer entfernt, sodass man mit einer rund halbstündigen Anfahrt mit einer unangenehmen Steigung rechnen musste. Mitklettern konnte der begeisterte Kletterer Flo natürlich noch nicht, er hörte sich die Anweisungen an, schaute zu und entwickelte sich allmählich zum Sudoku-Spezialisten. Es standen im Laufe der Tage schon recht schwere Übungen auf dem Programm: das sichere Verhalten am Klettersteig, aktives und passives Abseilen (bis zu 50 Metern!), Klettern in verschiedenen Schwierigkeitsstufen. Das Überqueren einer Seilbrücke 45 Meter über dem Grund war für jeden eine unerhörte Mutprobe, die aber von allen gemeistert wurde. Ein attraktives Programm.

Die 6 Surferinnen hatten es da schon ein bisschen bequemer. In 10 Minuten Radfahrt war man am Strand. Die einzige Gefahr bei diesem wunderbaren Wetter war ein Sonnenbrand – daher waren viel Sonnencreme, Socken und Leibchen notwendig. Erste Beschwerden über die etwas rüden Umgangsformen der Surflehrer waren bald überwunden, und weil an den Nachmittagen auch immer wieder Wind aufkam, war das Surfen ein Vergnügen. Alle sechs Mädchen schafften daher auch den Grundschein fürs Windsurfen. Viel Jugend war an diesem Strand zu sehen, auch wir Göstlinger verbrachten die sportfreien Stunden immer wieder am Strand. Und weil die Kinder alle so brav waren, standen auch keine beruhigungsfördernden Radtouren am Programm. Solche konnte man bei diesen Temperaturen, die tagtäglich heißer wurden, den Kindern auch nicht zumuten.

Der Vormittag der 6 Reiterinnen begann täglich mit einem „Ausritt“ auf dem Bike zum Reitstall in Warmbad Villach. Am Anfang brauchten wir noch 50 Minuten, aber wir wurden täglich schneller. Die Mädchen waren wirklich super drauf. Mit Feuereifer wurden die Pferde gestriegelt, aufgezäumt und gesattelt. In der Reithalle wurden alle Anweisungen konzentriert befolgt, und so konnten sich alle über große Fortschritte freuen. Den Höhepunkt der Woche bedeutete zweifellos der Ausritt ins freie Gelände, den alle erfolgreich gemeistert haben. Wir waren von dieser Reitschule wirklich begeistert und haben uns nach dem Abschluss nochmals für dieses großartige Erlebnis bedankt.

Was ereignete sich sonst noch – außerhalb des Sportprogramms – in dieser Woche? Auf zahlreichen Wunsch gab es ein zweites EM-Public Viewing am Großbildschirm und wir erlebten dabei ein Fan-Spektakel zwischen den Anhängern der Kroaten und der Spanier.

Am Dienstag besuchten wir die Burgruine Finkenstein mit der wunderschönen Arena, in der immer wieder Stars aus der ganzen Welt auftreten. Zuerst eine kurze Anfahrt mit dem Rad, dann ging’s steil hinauf auf einem Steig bis zur Ruine. Und wir hatten auch einen Star mit: STEPHANIE begeisterte uns mit ihren Songs und brachte uns auch zum Mitsingen. Die Musik, die laue Sommernacht (allerdings etwas windig) und der traumhafte Ausblick auf den See und die umliegende Landschaft waren ein schönes Erlebnis. Der Abstieg auf einer einfacheren Route erfolgte bereits in der Dunkelheit, und weil es momentan keinen Karawankenbär gibt, brauchten wir uns auch nicht zu fürchten.

Härter ging es schon am Mittwoch beim Fußballmatch zu. Hier gab’s kein Pardon, und Schiedsrichter Flo KAIN hatte es nicht leicht, das Match ohne größere Blessuren über die Zeit zu bringen. Als eine Torschützin ersten Ranges entpuppte sich HELENE, die zweimal einnetzen konnte und Tormann MICHAEL zur Verzweiflung brachte. Die Mädchen gaben sich’s etwas gemütlicher und probierten nebenan das Beachvolleyball-Spiel.

Der Besuch des berühmten Faaker Bauernmarktes stand am Donnerstag am Programm. Dort fühlten sich unsere Speckspezialisten wie MICHAEL, MATTHÄUS, MARKUS oder FELIX gleich wohl und kauften auch ein. Einige Mädchen wiederum belagerten ein Tattoo-Standl und ließen sich verschiedene Motive aufmalen. Ob ihre Sternchen noch immer Wadel und Arme zieren? Sie sind zwar wasser-, aber nicht seifenfest. Ob sie jetzt Seife meiden?

Und dann waren alle müde. Nachtruhe um 22 Uhr war am Donnerstag kein Problem mehr. Es war eine schöne Woche gewesen.

Wir Lehrer möchten an dieser Stelle den Schülern ein großes Kompliment aussprechen: Es gab keine disziplinären Ausrutscher, ihr wart pünktlich, freundlich und sportlich sehr engagiert. Ihr habt (fast) alles gegessen, habt (fast) nie gemault und habt beim Radfahren (fast) keine Blödsinnigkeiten gemacht. Kurz: Ihr wart ganz toll.

Die Betreuer:
Leiterin ELISABETH STROBL (Klettern), CLAUDIA BRENN (Reiten), JOHANN KARL (Klettern) und als Gastbegleiter HERMANN STROBL (Surfen).

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